Qualitätskriterien ätherischer Öle: Ein Leitfaden
Ätherische Öle haben sich seit Jahrhunderten als wertvolle Begleiter in der Aromatherapie, Aromapflege und in der Hautpflege etabliert. Ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten sind unverzichtbare Bestandteile ganzheitlicher Gesundheits- und Schönheitspflege und entspannenden Wohlfühlritualen.
Aber nicht jedes ätherische Öl ist gleich – die Qualität kann erheblich variieren und beeinflusst direkt die Wirksamkeit und Sicherheit eines Produkts.
Beim Kauf von ätherischen Ölen ist es ungemein wichtig, auf bestimmte Qualitätskriterien zu achten. Ein qualitativ hochwertiges ätherisches Öl sollte nicht nur naturrein und unverfälscht sein, sondern auch klare Informationen über Herkunft, Gewinnung und Inhaltsstoffe bieten.
Einige wenige Informationen helfen uns bereits, ein Produkt auszuwählen, das unseren Erwartungen entspricht und unsere Gesundheit schützt. Wir haben deshalb einen Leitfaden zusammen gestellt, der die wichtigsten Kriterien für den Einkauf von ätherischen Ölen abdeckt und als Checkliste für ein gutes ätherisches Öl dienen kann.
Darauf solltest du beim Kauf ätherischer Öle achten
Ätherische Öle können als Bedarfsmittel, Kosmetikum oder Lebensmittel deklariert sein. Ist das ätherische Öl als Kosmetikum zugewiesen, müssen folgende Hinweise sichtbar und nachvollziehbar sein:
- Sicherheitshinweise
- Chargennummer, die der Identifikation und Rückverfolgbarkeit eines Produkts dient
- INCI = vollständige Inhaltsstoffe
- Zertifizierung/Kontrollstelle
- Exakter botanischer Name, inkl. Chemotyp
- Das Verfahren zur Gewinnung des Öls (z.B. Extraktion oder Wasserdampfdestillation)
- Qualität und Hinweise über den Anbau der Pflanze:
- kbA = kontrolliert biologischer Anbau
- demeter = demeterzertifizierte Bioqualität
- Ws = Wildsammlung
- konv. = konventioneller Anbau
- rück. = rückstandskontrolliert
- Eine verständliche Beschreibung, z.B.: 100% naturreines ätherisches Öl
- Falls das Öl verdünnt wurde, sollte das Mischverhältnis angegeben sein. Beispielsweise werden wertvolle Öle, wie das der Vanille oder Tonkabohne, oft mit Weingeist/Alkohol verdünnt.
- Dosierungsempfehlung: detaillierte Anweisungen zur ordnungsgemäßen Anwendung
- Gütesiegel, z.B. Natrue, BDIH, Ecocert, Demeter,
- Herkunftsland
- Füllmenge in Millilitern
- Verwendungsdauer nach dem Öffnen.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, wie lange das Öl sicher verwendet werden kann, um Oxidation und mögliche Reizungen zu vermeiden.
Weitere wichtige Angaben auf Etiketten von ätherische Ölen, die als Bedarfsmittel zugelassen sind:
- Die exakte Angabe des Pflanzenteils (z.B. Wurzel, Blüte, Kraut, Samen)
- Anwendungsempfehlung: Zur Raumbeduftung
- Gefahrensymbole und Warnhinweise
Weitere Tipps für den Kauf ätherischer Öle
Achtet unbedingt auf exakte botanische Angaben.
Es gibt Pflanzen, die den gleichen botanischen Namen haben, sich jedoch in ihrem Chemotyp unterscheiden. Der Chemotyp (Ct) ist die biochemische Beschreibung einer Pflanze und weist den Inhaltsstoff heraus, der mengenmäßig hervorsteht.
Das ätherische Öl einer Pflanze kann sich in der Zusammensetzung unterscheiden, abhängig davon, welcher Chemotyp vorliegt. Unterschiedliche Chemotypen werden durch Standort, Klimabedingungen, Boden- und Lichtverhältnissen sowie Erntezeitpunkt beeinflusst.
Eine Beispielpflanze mit unterschiedlichen Chemotypen ist der Rosmarin. Bei einem ätherischen Öl des Rosmarins sollte immer der spezifische Chemotyp (c.t.) angegeben sein. Es gibt nämlich Rosmarin c.t. 1,8-Cineol oder Rosmarin c.t. Borneon oder Rosmarin c.t. Verbenon - alles Rosmarin, aber jeweils mit unterschiedlichen biochemischen Wirkungen.
- Vermeidet daher Produkte ohne vollständige Angaben: Fehlende Informationen können auf eine mangelnde Transparenz oder Qualität hinweisen.
- Achtet auf Zertifikate und Siegel: Diese können zusätzliche Sicherheit über die Herkunft und Verarbeitung des Öls geben.
- Informiert euch über den Hersteller: Vertrauenswürdige Hersteller sind oft gut etabliert und haben einen guten Ruf in der Branche.