Das Körperöl von Botanik Atelier steht auf einem Tisch in der Natur.

Sind Pflegeroutinen sinnvoll?

Die Haut ist unser größtes Organ, das sich im ständigen Wandel befindet: Je nach Tageszeit wechselt unsere Haut ihr Erscheinungsbild. Ähnlich, wie wir einen täglichen Rhythmus haben (aufstehen, arbeiten, schlafen), hat auch unsere Haut ihren eigenen 24-Stunden-Zyklus, der die Gesundheit beeinflusst und ihr Aussehen verändert. Indem wir den Rhythmus der Haut verstehen, können wir unsere Hautpflege so wählen, dass sie in optimalem Einklang mit den biologischen Prozessen steht. 

Tägliche Hautaktivitäten

Tagsüber verstärkt die Haut ihre Immunabwehr, denn wir sind permanenten Umweltstressoren wie Sonnenstrahlen, Schadstoffen und Bakterien ausgesetzt. Um eine Schutzschicht zu bilden, produziert unsere Haut mehr Talg und unser pH-Wert steigt in den leicht sauren Bereich. Die verstärkte Talgproduktion erreicht um die Mittagszeit ihren Höhepunkt. 

Für eine sinnvolle Tagespflege bedeutet das, Formulierungen zu verwenden, die das Immunsystem der Haut unterstützten. Antioxidative Pflanzenölen wie Pflaumenkernöl oder Vitamin E Derivate und natürliche UV-Filter, können unsere Haut vor Zellschäden bewahren und einen Schutz bilden. 

Da die Talgproduktion tagsüber besonders aktiv ist, können wir zu Unreinheiten neigende Haut unterstützen, indem wir Produkte mit Wirkstoffen verwenden, die Talgproduktion regulieren und gleichzeitig Entzündungen hemmen, wie Niacinamide oder Pflanzenextrakte wie Kamille, Thymian oder Teebaumöl. 

Nächtliche Hautaktivitäten

Nachts ist die Zeit, in der beschädigte Zellen repariert und erneuert werden: Während wir schlafen, schaltet die Haut dann in den Regenerationsmodus. Beispielsweise vermehren sich nachts Hornhautzellen stärker – Ein Prozess, der dafür zuständig ist, die äußere Schicht unserer Haut zu erneuern und beschädigte Zellen zu ersetzen.

Auch die Aminosäureproduktion läuft nachts auf Hochtouren. Aminosäuren spielen eine Schlüsselrolle im Hautstoffwechsel. Sie sind die Bausteine für die Proteinproduktion, einschließlich Kollagen, das unsere Haut elastisch macht und Falten strafft. 

Die optimale Wirkstoffphase ist nachts

Während wir Schlafen weisen wir eine erhöhte Hauttemperatur und Blutzirkulation auf. Die erhöhte Durchblutung ermöglicht unserem Körper, mehr Nährstoffe und Sauerstoff zu den Hautzellen zu transportieren und Abfallprodukte effizienter zu entfernen. Die Nacht-Phase ist deshalb die optimale Wirkstoffphase.

Vor dem Schlafengehen ist eine Pflege besonders sinnvoll, die viele nährstoffreiche Pflanzenfette und Wirkstoffe enthält, da sie wegen der nächtlichen Regenerationsaktivität der Haut intensiver wirken.

Interessant ist, dass während wir Schlafen der Hautbarriereschutz abnimmt und sich dadurch der Wasserverlust durch die Haut (TEWL) verstärkt. Wird unsere Hautbarriere abends geschädigt, dauert die Regeneration länger als tagsüber. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb man aggressivere Reinigungsmethoden oder Peelings nur tagsüber anwenden sollte – und abends eher zu milden Produkten wie Reinigungscremes oder -ölen greifen sollte. 

Fazit

Die Prozesse in der Haut verändern sich stetig. Pflegeroutinen, sofern sie sinnvoll konzipiert sind, haben daher eine ehrliche Berechtigung und können die Hautpflege gezielt unterstützen. 

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