DIY-Formel: pflegender Lippenbalsam
manchmal ist es kaum zu glauben, wie schnell unsere Haut auf Temperaturveränderungen reagiert. Besonders spürbar wird der Herbsteinbruch an unseren Lippen, die an kalten Tagen wieder mehr Pflege und Schutz benötigen.
Um trockene oder brennende Lippen vorzubeugen oder bereits wunde Lippen zu pflegen, haben wir ein einfaches, aber feines DIY Naturkosmetik-Rezept vorbereitet. Die Formel kannst du ganz leicht selbst Zuhause nachmachen - ohne dir gleich professionelles Equipment oder viele Rohstoffe zulegen zu müssen.
Basiswissen Lippenpflege
Im Gegensatz zu anderen Körperpartien sind unsere Lippen mit weniger und auch dünneren Hautschichten ausgestattet. Deshalb benötigen sie besonders sorgsame Pflege, mit der wir die Feuchtigkeitsbalance und Widerstandsfähigkeit erhalten können.
In den kälteren Monaten kommt die Herausforderung dazu, dass wir von einem permanenten Feuchtigkeitsmangel umgeben sind: Aufgrund der niedrigen Temperaturen sinkt die Luftfeuchtigkeit im Freien, und auch in den Innenräumen sind wir von trockener Heizungsluft umgeben.
Beides kann den Lippen ihre natürliche Feuchtigkeit entziehen, was sich in Trockenheit und dem typischen "Brennen" äußert.
So funktioniert eine gute Lippenpflege
Lippenbalsame bilden eine Schutzschicht, welche die Feuchtigkeit auf den Lippen einschließt und so die zarte Haut vor dem Austrocknen und Einreißen schützt.
Wichtig ist, den Balsam regelmäßig aufzutragen. Gute Lippenbalsame sehen nicht nur hübsch aus, sondern sorgen primär dafür, dass die Lippen geschmeidig und mit Feuchtigkeit versorgt bleiben - und langfristig gegen das kalte Herbstwetter geschützt sind.
Einen natürlichen Lippenbalsam selbst herstellen
Für 50g Lippenbalsam
A) Bienenwachs* 15% | 7,5g
A) Mandelbutter 30% | 15g
A) Mandelöl 49,8% | 24,9g
B) Wildrosenöl 5% | 2,5g
B) Vitamin E 0,2% | 0,1g
*Vegane Alternativen: Beerenwachs oder Sonnenblumenwachs
Equipment:
- Waage
- Bechergläser/Edelstahlschalen
- Heizplatte
- Wasserbad
- Spatel, Löffel, Pipetten
- Hygienehandschuhe
- Geeigneter Behälter/Dose
Herstellung:
1.) Reinige alle Utensilien und den Arbeitsbereich mit 70% Alkohol oder einem geeignetem Desinfektionsmittel.
2.) Wiege Butter, Öle und Wachs ab der Phase A ab und gib sie in ein hitzebeständiges Becherglas. Erhitze Phase A in einem Wasserbad, bis das Wachs und die Butter vollständig geschmolzen und miteinander vermischt sind. Der Schmelzpunkt von Bienenwachs liegt bei 62-65°C.
Wenn du das Bienenwachs durch eine pflanzliche Alternative ersetzen möchtest, musst du möglicherweise mit den Einsatzkonzentrationen spielen, um die perfekte Konsistenz herauszufinden. Denn nicht alle Wachse haben die selbe Konsistenz und den gleichen Schmelzpunkt.
3.) Alle hitzesensitiven Rohstoffe der Phase B (Wildrosenöl und Vitamin E) abwiegen, während Phase A erhitzt wird. Sobald Phase A aufgeschmolzen ist, vom Herd nehmen, kurz abkühlen lassen (auf ca. 40°C) und Phase B bereithalten. Das Wachs beginnt schnell auszuhärten, daher müssen wir sehr zügig arbeiten.
4.) Füge nun Phase B zu Phase A hinzu. Ein Teil des Balsams kann sich bereits verfestigen. Rühr dafür den Balsam einfach um und kratze die Seiten des Becherglases ab, damit alles flüssig bleibt. Falls du zu langsam warst, kannst du die Masse einfach nochmal behutsam im Wasserbad aufschmelzen (aber nicht aufkochen!).
5.) Falls du eine Beduftung magst, füge ein ätherisches Öl deiner Wahl hinzufügen (max. 0.1-0.2%). Du kannst es aber auch weglassen, das Bienenwachs riecht bereits herrlich nach Honig.
6.) Gieß den Balsam in ein sauberes Döschen und stelle ihn zum aushärten in den Kühlschrank.
Tipp: Lass nach dem ersten Abfüllen im Döschen etwas Platz und behalte eine kleine Menge Balsam im Becherglas. Manchmal bleibt nach dem Aushärten ein kleines Loch in der Mitte des Produkts. Um den kleinen Schönheitsfehler zu bereinigen, kannst du den Rest Balsam im Becherglas nochmal neu aufschmelzen und über das Loch gießen, um eine schön glatte Oberfläche zu erhalten.