Eine junge Frau lacht und hält das Körperöl von Botanik Atelier in die Kamera

Mineralöle vs. Pflanzenöle

Mineralöle werden aus Erdöl gewonnen. Sie sind ein Nebenprodukt der Raffinerieprozesse, die auch Treibstoffe wie Benzin und Diesel produzieren.

Trotz umweltbezogener und ethischer Kritik sind Mineralöle noch immer in vielen konventionellen kosmetischen Präparaten enthalten. Zum einen sind Mineralöle sehr günstig und lange haltbar, zum anderen haben sie auch den Vorteil farblos zu sein und erzeugen reine, schneeweiße Cremes. Mit diesen wirtschaftlichen und technischen Vorteilen können Pflanzenöle nicht mithalten. 

Was sind Mineralöle?

Chemisch gesehen sind Mineralöle und Paraffine wie Vaseline keine Fette, sondern Stoffe, bei denen lediglich der Charakter fettähnlich ist. Echte Fette stammen ausschließlich von Pflanzen, Tieren oder Menschen. Mineralöle bestehen aus unphysiologischen Stoffen, die der menschliche Organismus nicht kennt. 

Das Erdöl, aus dem Mineralöl hergestellt wird, ist über Millionen von Jahren tief im Erdinneren entstanden. Menschen und Tiere hatte vor den Bohrungen keinen Zugang zu Erdöl und haben deshalb auch keine Enzyme entwickelt, um solche Stoffe durch den Körper zu verarbeiten. 

Aufgrund der chemischen Struktur der Stoffe sind Mineralöle nicht in der Lage, in die Hautbarriere einzudringen und die Hautregeneration zu unterstützen. Sie liegen lediglich auf der Haut auf. Mineralöle können nicht in den menschlichen Organimus aufgenommen (absorbiert), sie können lediglich adsorbiert werden. 

Wie wirken Mineralöle in Kosmetik?

Mineralöle und Paraffine wirken, indem sie die Haut mit einem Ölfilm abdichten. Durch das Abdichten der Haut gelangt keine Feuchtigkeit nach außen und trockene Haut fühlt sich kurzzeitig geschützt an.

Das oberflächlich gepflegte Gefühl kennen wir von herkömmlichen Lippenpflegestiften mit Vaseline. Brennenden und spröden Lippen tut der Balsam kurzzeitig gut, eine Heilung bewirken diese Produkte aber nicht. Mineralöle bilden zwar eine schützende Schicht auf der Haut, können aber keine Mängel ausgleichen und Schäden reparieren.

Unter der Mineralölschicht bleibt der Hautzustand unverändert. Die Folge: Wir greifen wieder zu dem paraffinhaltigen Lippenpflegestift und versuchen nachzupflegen - eine Verbesserung der Hautgesundheit tritt allerdings auch nach mehrfacher Anwendung nicht ein. 

Mineralöle haben aber auch einen Vorteil. Hochraffinierte Mineralöle sind in der Regel nicht-komedogen, was bedeutet, dass sie die Poren nicht verstopfen. Dies macht sie für eine Vielzahl von Hauttypen geeignet, vor allem für Problemhaut, die zu Akne neigt. 

Mineralöle in der Hautpflege erkennen

Zahlreiche Vitamine, Wirkstoffe, Duftstoffe oder Emulgatoren werden auf Mineralölbasis hergestellt und teilweise mit Pflanzenölen kombiniert. Das Ergebnis sieht vielversprechend aus. Schneeweiße Cremes, die gut riechen und ein schönes Hautgefühl zaubern. Die Hautgesundheit fördern solche Inhaltsstoffe aber nicht.

Viele Pflegeprodukte enthalten große Teile an Mineralöl. Sie zu erkennen ist einfach. Ist in der Inhaltsstoffliste (INCI) einer der folgenden Begriffe aufgelistet, enthält das Produkt Mineralöle:

  • Mineral Oil, Vaseline
  • Petrolatum
  • Paraffinum Liquidum
  • Paraffinum Subliquidum
  • Cera Microcristallina
  • Microcrystalline Wax
  • Ozokerit oder Ceresin

Ein abschließender Gedanke

Natürliche, biologische Hautpflege ist wie gesunde Ernährung. Warum einen Nektar mit raffiniertem Zucker und künstlichen Aromen trinken, wenn man auch einen frisch gepressten Saft echter Früchte mit viele Vitaminen, Antioxidantien und Nährstoffen zu sich nehmen kann? 

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